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Samstag, 19. Mai 2012

Nicht zu fern in die Zukunft schauen

Wer schon mal ein Buch über Aktien in der Hand hatte, weiß: an der Börse wird die Zukunft gehandelt.

Mitte der Achtziger gab es mal eine Ausgabe des Magazins "Spiegel" mit IBM als Titelstory. Es wurde über das enorme Wachstumspotenzial (in Zahlen!) geredet und die herausragende Marktstellung des Unternehmens als Hersteller von Computern (schauen Sie mal ins Spiegel-Archiv online). Wir erinnern uns: Damals gab es schon den C64 und den Amiga, und man musste kein Prophet sein, um die enormen Chancen zu erkennen. Wer damals den Artikel ernst nahm, hätte später tatsächlich viel Geld gemacht - auch wenn Microsoft heutzutage vielleicht eher als der große Name gilt.

Ich ärgere mich ein Bisschen, dass ich damals zu jung für Aktien war. Mir war auch in den Neunzigern schon klar, dass Computer das große Ding sind und weiterhin sein werden. Aber auch in meiner Familie gab es niemanden, der Interesse an Aktien hatte. Schade drum. Wirklich schade.

Und heute hat man andere Probleme: Handys? Gibt es schon. Computer: Hatten wir auch schon. Tragbare Computer? Gibt es in vielen Farben und Formen. Und auch Apple ist kein Geheimtipp mehr.

Man steht also vor dem Problem, dass es nicht mehr so eindeutig ist, wo die Zukunft liegt. Man denkt daher angestrengt nach und überlegt, welche Zukunftstechnologie unser Leben so auf den Kopf stellen könnte wie soziale Netzwerke, Computer und Handys es heute tun.

Manche kommen dann auf Ideen, so nach dem Motto: "Mal sehen... unsere Ressourcen werden knapp... also vielleicht erneuerbare Energien. Oder was war da neulich im Fernsehen? Nanotechnologie... auch nicht schlecht".

Dann sucht man sich ein Unternehmen heraus und kauft die Aktie, alles in der Hoffnung, dass die Zukunft früher oder später kommen wird. Das kann aber auch schief gehen. Beispiele sind Solarworld oder auch Nanostart. Hier mal ein Chart als Beispiel:



Es bringt nichts, in etwas zu investieren, von dem man hofft, es wird irgendwann mal eine große Sache werden. Man will natürlich gerne der Erste sein. Zum billigsten Preis gekauft haben. Ist aber schade, wenn niemand auf die Aktie aufmerksam wird.

Übrigens: Auch in den Achtzigern titelte der Spiegel bereits mit Solarenergie. So ganz neu ist das Thema also gar nicht. Und genau wie damals ist auch anno 2012 die Sonnenkraft nicht ganz da, wo sie vermutlich irgendwann mal, vielleicht in 50 Jahren, sein wird. Nur die Chinesen haben es kapiert... wir Deutschen lassen unsere Solarfirmen dagegen verrotten.

Was also sind die Zukunftsbranchen?

Am besten schaut man da hin, wo bereits gutes Geld gemacht wird, und was sich noch verstärken wird. Ich denke da zum Beispiel an Medizintechnik. Denn:

-wir leben schon heute in einer überalterten Gesellschaft
-der demografische Wandel schreitet weiter fort
-die Lebenserwartung steigt Jahr für Jahr
-die Erhaltung des Lebens wird technisch immer aufwendiger

Es lohnt sich also, beim Blick in die Zukunft erst mal in der Gegenwart anzufangen. Denn nicht jede Branche von heute hat ihren Zenit schon überschritten.

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