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Dienstag, 29. Mai 2012

Nachrichtenstrategie

Die Nachrichtenstrategie funktioniert so: Man informiert sich im Fernsehen, Internet oder auf sonstigem Wege über die Geschehnisse in der Welt und versucht diejenigen Nachrichten herauszufiltern, welche direkten Einfluss auf den Kurs irgendeiner bestimmten Aktie haben werden.

Manchmal sind diese Nachrichten sehr eindeutig, zum Beispiel wenn ein insolventes Unternehmen plötzlich einen Investor findet. Manchmal muss man um die Ecke denken, zum Beispiel wenn chinesische Solarfirmen Zölle für die Einfuhr ihrer Produkte zahlen müssen (und davon deutsche Solarfirmen profitieren).

Wichtig ist, dass man den Zusammenhang zwischen der Nachricht und deren Auswirkung auf den Kurs der Aktie feststellt. Manchmal ist eine Nachricht auch nicht unbedingt positiv, zum Beispiel kann der Versuch eines Unternehmens, eine Übernahme durchzuführen, zu hohen Kosten führen.

Kommen wir nun zu den Vor- und Nachteilen sowie zu wichtigen Dingen, die beachtet werden müssen.

Vorteile:

+ hohe Liquidität, weil das Geld in der Regel nur einige Stunden oder über einen Tag / eine Nacht gehalten wird.

+ hohe Flexibilität. Die Strategie kann schnell umgeworfen werden, man ist nicht lange gebunden.

+ schnelle Gewinne möglich (siehe unten)

+ hoher Lerneffekt: man versteht wirtschaftliche Zusammenhänge und bleibt über das Weltgeschehen informiert.

Nachteile:

- zeitlich beschränkend, da man zur richtigen Zeit online sein muss bzw. auf dem Laufenden sein muss.

- gutes Gespür für die Bedeutung von Nachrichten nötig

- kostet Mut, Entschlossenheit und Überwindung

Wichtig:

* Oft ist es schwer, schneller als andere zu reagieren, wenn die Börsen bereits geöffnet sind. Es ist empfehlenswert, nur auf Nachrichten zu reagieren, die außerhalb der Börsenöffnungszeiten auftauchen, am besten kurz vor Börsenstart oder am späten Abend zuvor.

* Achtung: Es gibt auch außerbörslichen Handel! Wenn an einem Montag morgen die Börse wieder öffnet, wird nicht mit dem Kurs vom Freitag Abend begonnen! Man sollte daher wissen, wann die außerbörslichen Unternehmen Aktien handeln, um rechtzeitig zu den Gewinnern zu gehören. Davon abgesehen ist man nur auf der sicheren Seite, wenn andere Aktionäre nicht schneller handeln können als man selbst.

* die Menge des eingesetzten Geldes ist entscheidend. Wer nur 1000 Euro einsetzt, muss 5 Prozent Gewinn machen, um lediglich 50 Euro zu bekommen, wovon allerdings einiges an Gebühren bezahlt werden muss. Wer dagegen 3000 Euro einsetzt, hat bei 5 Prozent Gewinn schon 150 Euro gewonnen und kann davon locker seine Gebühren zahlen. Außerdem hat der, welcher 3000 Euro einsetzt, schon bei einem Prozent Kursgewinn seine Gebühren wieder reingeholt.

Ergänzung der Strategie:

* Limit: Man legt fest, bei einem bestimmten Kurs auszusteigen. Das lohnt sich, wenn man täglich einen bestimmten Gewinn haben will und danach nichts mehr riskieren möchte. Voraussetzung immer, dass der Kurs tatsächlich erreicht wird.

* "harter" Trailing Stop Loss: Ausgehend von der Vermutung, die Nachricht ist auf jeden Fall positiv, kann man einen sehr engen Trailing Stop Loss setzen, um Gewinne zu maximieren und Verluste knallhart zu begrenzen. Hierzu ein Beispiel:

Aktionär A kauf die Aktie des Unternehmens B bei einem Kurs von 10 Euro. Er geht davon aus, dass der Kurs steigen wird, will aber nichts verlieren, falls die Sache schief geht.

A setzt 2000 Euro ein. Der Trailing Stop Loss wird bei einem Prozent (!) gesetzt. Bei einem Kurs von 10 Euro würde also verkauft werden, wenn 9,90 erreicht werden.
Geht die Sache jetzt schief, verliert A ein Prozent, nämlich 20 Euro (plus zu zahlende Gebühren). Geht die Sache gut, zieht der Trailing Stop Loss mit einem Abstand von einem Prozent hinter dem Gewinn her. Ist die Aktie um 5 Prozent gestiegen, liegt der Trailing Stop Loss einen Prozentpunkt dahinter. Steigt der Kurs weiter, geht auch der Trailing Stop Loss hinterher.

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