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Mittwoch, 29. November 2017

Neue Investition und gleich der Griff ins Klo

Ich bin seit letzter Woche, besonders aber seit Montag wieder zurück im Aktiengeschäft. Und zwei Tage später ärgere ich mich gleich wieder schwarz, nämlich am heutigen Mittwoch.

Zur Vorgeschichte: Ich hatte mich 2017 gar nicht mehr über Aktien informiert. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass bei meinem Arbeitgeber die Arbeitszeiten geändert werden, so dass ich morgens meine Strategie des "Nachrichtentradings" einsetzen könnte, bei der ich mich ziemlich wohl fühle und die auch sehr überschaubar ist.

Zwischenzeitig sah es dann nicht so aus, als ob sich meine Arbeitszeiten ändern würden. Hinzu kam dann noch, dass es beim SBroker, wo ich Kunde bin, seit einiger Zeit Gebühren für Nicht-Aktivität gibt, dass heißt, man muss zumindest Wertpapiere am Laufen haben, einfach nur einen gewissen Betrag auf dem Broker-Konto haben reicht nicht.

Dies brachte mich dazu, nun intensiv zu investieren, denn als ich mal wieder die Entwicklung der Aktienkurse sah, konnte ich meinen Augen nicht glauben: Viele DAX-Werte und andere nationale und internationale Aktien waren in den vergangenen 12 Monaten durch die Decke gegangen, nicht selten mit einem jährlichen Plus von 40, 60 oder (bei Lufthansa) über 100 Prozent.

Wenn man das mit einem Sparbuch vergleicht, lächerlich... und wir reden hier noch nicht einmal von Hochrisiko-Aktien, sondern von Amazon, Paypal oder eben Lufthansa.

Also lag für mich der Schluss nahe, dass es so weiter gehen könnte. Neulich kamen auch Nachrichten, dass sich führende Wirtschaftsexperten einig seien, der Aufschwung würde weiter anhalten.

Lange Rede, kurzer Sinn: Hier die Aktien, die ich spätestens am Montag (27.11.2017) in meinem Portfolio hatte:


  • Wirecard: Eine der erfolgreichsten deutschen Aktien. Ein Unternehmen, welches mit virtuellen Kreditkaren und anderen digitalen Überweisungsgeschichten Geld macht.
  • Paypal: Ähnlich wie Wirecard, im Prinzip der Gigant der Online-Bezahlungen schlechthin und im Prinzip ein Monopolist. Unternehmen aus USA.
  • Alibaba: Chinesisches Unternehmen, ein Mischkonzern mit Ähnlichkeit zu Amazon und Ebay, aber noch etwas vielfältiger. Sie sind ganz groß im Kommen.
  • Tencent Holdings: Noch eine chinesische Firma, ebenfalls E-Commerce. Hier habe ich nur einen geringen Betrag eingesetzt, es war aber eine der am stärksten gestiegenen Aktien der letzten 12 Monate.
  • Deutsche Lufthansa: Die Fluggesellschaft, die jeder Leser kennen dürfte. Wenn ich von heute vor einem Jahr rechne, hatten sie 130 Prozent Aktienwachstum! Wahnsinn. Die Pleite von Air Berlin soll dazu führen, dass sich die Preise vervierfachen, was sich auf die Gewinne auswirken sollte.
  • Data I/O: Eine Risiko-Aktie, die massiv gestiegen ist in letzter Zeit. Ich habe einfach darauf spekuliert, dass ich nach einer Woche oder einem Monat einen guten Batzen Geld haben würde, denn was soll schief gehen, wenn es seit über einem Jahr schon so gut lief?


So viel dazu. Jetzt zu meinem Problem, zwei Tage später. Ich hatte bei meinen Investitionen einen Fehler gemacht, den viele vielleicht schnell erkennen werden. Ich habe zu viele Technologie-Aktien gekauft.

An sich kein Problem, könnte man meinen, denn Alibaba, Paypal und Wirecard gehörten dieses Jahr zu den großen Gewinnern.

Doch leider haben die Großinvestoren heute entschieden, sich von ihren Sieger-Aktien zu trennen und sich neu zu orientieren fürs nächste Jahr. Man glaubt inzwischen eher, dass Bank-Aktien wie Goldman Sachs demnächst Entwicklungspotenzial haben. Im Gegenzug verlieren Aktien aus dem Technologie-Index Nasdaq, wie Amazon, Paypal und Apple viele Prozente. Auch der TecDax ist betroffen.

Tja, und ich ärgere mich. Bei Data I/O wurde ich schon ausgestoppt, habe die Aktie also nicht mehr, bei Alibaba und Paypal droht mir das gleicht Schicksal, wenn sich die Situation morgen nicht entspannt.

Besonders schwierig: Ich weiß nicht, was der Markt jetzt macht. Morgen sind zwei Szenarien möglich: Alle verkaufen weiter, weil man Panik hat und jetzt genau wie die Großinvestoren keinen glauben mehr an die High-Tech-Aktien hat. Oder es kommt der große Rückkauf, weil durch den "Rücksetzer" jetzt viele Aktien billiger geworden sind.

Mein einziger Trost: Durch den festgelegten Stop-Loss muss ich mich nicht selbst entscheiden, was richtig ist... ich muss es einfach nüchtern betrachten. Einen Wutanfall würde ich lediglich dann bekommen, wenn ich zuerst ausgestoppt werde und dann der große "Rebound"-Effekt kommt mit steigenden Kursen.

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