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Montag, 12. November 2018

100 Euro im Monat durch Dividenden - Wie geht das?

Passives Einkommen ist ein großes Ziel vieler Leute, die sich mit Finanzen und finanzieller Freiheit beschäftigen.

Ein kleiner Schritt zu dieser Unabhängigkeit ist die Überlegung, wie man eigentlich an 100 Euro im Monat kommen kann. Wie schaffe ich es, 100 Euro pro Monat durch Dividenden zu bekommen?

Ich erkläre heute einmal, welche Überlegungen man hier anstellen kann. Wer weiter denkt, kommt dann schnell auf Überlegungen, wie es mit 200 Euro, 1000 Euro und so weiter aussieht. Also aufgepasst!


100 Euro im Monat durch Dividenden



Eine Sache möchte ich vorweg sagen: mir geht es hier nicht um eine monatliche Dividende, wie sie bestimmte Unternehmen, zum Beispiel in den USA oder Kanada, in seltenen Fällen zahlen. Eine monatliche Dividende ist für mich identisch mit einer jährlichen Dividende, die man durch zwölf teilt. Was ich hier beschreiben will, ist lediglich, wie man durchschnittlich auf 100 Euro im Monat kommt, egal ob man alles in einer Zahlung, quartalsweise oder monatlich erhält. Zur Info: Deutsche Unternehmen zahlen einmal jährlich Dividende, Ausnahmen kenne ich keine.

Wie also schafft man 100 Euro im Monat? Es gibt hier mehrere Faktoren, die man berücksichtigen muss:


  • Anzulegendes Kapital: Je mehr Geld du hast, desto einfacher ist es, damit Aktien zu kaufen, die zu einer Dividende von 100 Euro im Monat führen
  • Zeit: Kaufst du Aktien von Unternehmen, die ihre Dividende von Jahr zu Jahr steigern, erhältst du vielleicht mit etwas Geduld auch dann 100 Euro im Monat, wenn die Anfangsrendite nicht so rosig aussieht - du musst eben einige Jahre warten
  • Dividendenrendite: Das Verhältnis von Kaufpreis und Dividende entscheidet darüber, wie viel Prozent deines Kaufpreises wieder an dich zurückfließt - niedrigere Renditen gelten gemeinhin als etwas sicherer, hohe Dividenden (meist oberhalb von 5 Prozent) können auf gewisse Risiken hindeuten, was aber nicht pauschal gesagt werden kann - wenn du mehr wissen willst, lies dich an anderer Stelle darüber schlau
Als nächstes will ich an einigen Beispielen "rückwärts" rechnen, unter welchen Voraussetzungen man 100 Euro im Monat durchschnittlich erwarten kann.


100 Euro im Monat - so geht's!



Wenn wir wissen, wollen, wie viel Kapital wir überhaupt brauchen, gehen wir umgekehrt vor und überlegen uns, welche Marktparameter aktuell realistisch sind. Frage dich also: Welche gesunden Unternehmen kennst du, welche zahlen sichere und nachhaltige Dividenden? Viele davon finden wir beispielsweise im DAX, wobei ich absichtlich auf konkrete namentliche Nennungen verzichten möchte.

Nun müssen wir uns überlegen, welche Dividendenrendite zu erwarten ist. Relativ häufig sind Renditen von 3 bis 5 Prozent, das heißt, wenn ich die Aktie jetzt kaufe, bekäme ich einen solchen Prozentsatz ausgezahlt, wenn die nächste jährliche Dividendenauszahlung ansteht.

Sobald ich einschätzen kann, wie viel mich prozentual erwartet, kann ich zurückrechnen, wie hoch das Kapital sein muss, damit ich 100 Euro im Monat bekomme, oder anders gesagt: 1200 Euro im Jahr.

Nehmen wir drei Beispiele, je 3%, 4% und 5% Rendite:

1200:3*100=40.000
1200:4*100=30.000
1200:5*100=24.000

Um also die 1200 Euro jährlich zu erhalten, benötige ich bei einer Dividendenrendite von 3 Prozent 40.000 Euro, bei 4 Prozent benötige ich 30.000 Euro, und bei 5 Prozent benötige ich nur 24.000 Euro.

Wir müssen aber noch Steuern einberechnen. Zum Glück ist das Steuerrecht bei Dividenden in Deutschland relativ simpel. Es gibt eine Kapitalertragssteuer, die dafür sorgt, dass die Einkommenssteuer nicht weiter berücksichtigt werden muss. Obwohl man noch Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag mitberechnen muss, was einen Steuersatz von über 26 Prozent verursacht, rechne ich gerne mit 25 Prozent, der Einfachheit halber. Eine genauere Berechnung erspare ich mir gerne.

Es gibt einen Freibetrag, den man von dieser Steuer abziehen kann. Bei Singles ist der Betrag 801 Euro, bei einem Verheirateten liegt er bei 1602 Euro. Die nachfolgenden Multiplikationen erfolgen also nach Abzug eines solchen Betrags, den wir nachher wieder einsetzen (oder, der Einfachheit halber, spart man sich diesen Schritt ebenfalls, je nach Situation).

Ich möchte das oberste der drei genannten Beispiele einmal (ohne Berücksichtigung des Freibetrages) durchgehen:

1200:75*100=1600
1600:3*100=53.333,33

Wenn es keinen Freibetrag gäbe, müsste man also 53.333 Euro zur Verfügung haben, wenn man bei einer Dividendenrendite von 3 Prozent die berühmten 100 Euro im Monat haben wollte. Ich gebe aber zu Bedenken, dass Verheiratete 1602 Euro frei haben und damit nicht auf 75% herunterrechnen müssen, es bliebe also bei dem Beispiel von oben mit 40.000 Euro.

Wer alleinstehend ist, hat es allerdings auch nicht so schwer, immerhin sind mit 801 Euro bereits zwei Drittel dessen steuerfrei, was man braucht, um 100 Euro im Monat zu erhalten. Vielleicht einfach mal mit dem derzeitigen Kapital rechnen und den eigenen Freibetrag rausnehmen.


Wie viel brauche ich denn nun?



Es gibt etliche Möglichkeiten, hin und her zu rechnen, was ich aber in erster Linie sagen will, ist: In der Regel, und bei normalen Aktienmarkt-Verhältnissen, braucht man in etwa ein Kapital um die 30.000 bis 40.000 Euro, um sofort Zugang zu 100 Euro Dividenden im Monat zu haben, ohne dass man Hochrisiko-Aktien kaufen muss. Man sollte aber bei der Auswahl der Aktien darauf achten, dass man wirklich verlässliche, gesunde Unternehmen kauft. Diese Unternehmen sollten Zukunftssicher sein und eine Historie von Dividendensteigerungen aufweisen, die für die Zukunft auf eben solche Steigerungen Rückschlüsse zulassen. Auch der Einstiegskurs spielt eine Rolle: Schaue dir den Chart des Unternehmens in den letzten 12 Monaten an - kann man vielleicht auf einen Kursrücksetzer warten oder ist dieser Preis aktuell vergleichsweise in Ordnung?

Wer jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und sagt:"So viel Geld kann ich im Leben nicht zusammensparen", den möchte ich zumindest dahingehend ermutigen, dass man 100 Euro im Monat auch dann durch Dividenden erreichen kann, wenn man weniger Geld früh genug anlegt und dann mehrere Jahre wartet. Einzige Voraussetzung ist, dass das betroffene Unternehmen weiterhin gut Dividende zahlt und versucht, seine Dividende von Jahr zu Jahr anzuheben.

Es ist nämlich so, dass die Dividendenrendite nicht statisch ist. Sie basiert zwar immer auf dem durchschnittlichen Kaufpreis, den man bezahlt hat, jedoch wird die Dividende ja jedes Jahr angepasst, hoffentlich nach oben. Es gibt durchaus eine Reihe an DAX-Konzernen, die ihre Dividende beispielsweise innerhalb von 10 Jahren verdoppelt haben.

Wenn man also "nur" 20.000 Euro hätte, könnte man nach 10 Jahren in etwa mit dem Effekt rechnen, den man vorher bei 40.000 Euro gehabt hätte, wobei natürlich in den 10 Jahren laufend Dividenden gezahlt werden, die auch ganz nette Beträge ausmachen. Zusätzlich kann man in dieser Zeit weitere Ersparnisse in den Ring werfen, so dass neue Dividendenzahlungen mehr Geld ausmachen. 

Voraussetzung ist immer eine gute Auswahl an Aktien.

Irgendwann erreicht man bei Aktien, die man lange Zeit gehalten hat, einen immer höheren "Yield on Cost". So nennt man die Rendite, die man bei Dividenden auf den eigenen Kaufpreis nach längerer Zeit hat. Während andere immer noch die normale "aktuelle Dividendenrendite" zugrundelegen, ist unser Kaufpreis nach 10 Jahren möglicherweise viel niedriger, als es der aktuelle Kaufkurs erahnen lassen würde.

Wer eine Aktie kauft, die 4 oder 5 Prozent Dividendenrendite hat, kann möglicherweise nach 10 Jahren jährlich 8 bis 10 Prozent Rendite erhalten. Wenn das Unternehmen so weiter wächst und seine Dividendenpolitik so fortführt wie bisher. Ich rate deshalb dazu, bei der Auswahl der Aktien zu schauen, wie die Dividende in den letzten 10, 20 Jahren gewachsen ist, und daraus Rückschlüsse auf die Zukunft zu ziehen, die zusätzlich etwas vorsichtig sein sollten.


100 Euro pro Monat, 1200 Euro pro Jahr



Es ist gar nicht so schwer, 100 Euro im Monat netto zusätzlich zu erhalten, als passives Einkommen mit Dividenden. Die drei entscheidenden Hebel sind das eigene Kapital, welches wir zur Verfügung haben, die Dividendenrendite beim Kauf der Aktie sowie der zeitliche Rahmen, den wir uns geben. Man kann die Rechnerei beliebig in die Zukunft spinnen. Wer weiterhin spart und auf den Zinseszins-Effekt setzt (also die ausgezahlten Dividenden wieder investiert) kann auch irgendwann mit 1000 Euro im Monat rechnen. Je jünger man damit anfängt, desto mehr ist später im Leben möglich.

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